Wenn Tage entscheiden: Der Zeitaspekt in der Liquiditätsplanung

«Mein Budget schaut bestens aus. Ende Jahr mach ich sogar Gewinn!».

Hervorragend. Alles bestens also?

Es kommt darauf an.

Warum Gewinn und Kontostand nicht zwingend korrelieren haben wir bereits in diesem Artikel dargestellt, heute zeigen wir auf, warum der Faktor Zeit bei der Liquiditätssteuerung so wichtig ist.

Dieser Beitrag ist auch als Video verfügbar:

https://vimeo.com/566616547

Die Ausgangssituation

Bei unserem Beispielunternehmen handelt es sich um einen Produktions- und Handelsbetrieb. Das Unternehmen beschäftigt rund zwei Dutzend Mitarbeitende und erzielt einen Jahresumsatz von gut 3.5 Millionen Franken.

Ein Betrieb, wie es sie zu Hunderten gibt in der Schweiz.

Monatsplanung: alles im grünen Bereich

Wenn wir uns den Liquiditätsplan für die kommenden zwölf Monate anschauen, sieht alles super aus. Das Unternehmen hat ausreichend Geld auf dem Konto, vermag die laufenden Kosten aus eigener Kraft zu decken und kann sogar die offenen Darlehen zurückzahlen.

12 Monats Liquiditätsplan. Screenshot: Tresio

Im Juli erwartet das Unternehmen gar einen Rekordmonat, mit 201’000 Franken positivem Cashflow (ein Teil davon soll im August zur Rückzahlung eines Darlehens verwendet werden).

Alles bestens also?

Um das beurteilen zu können, fehlen uns entscheidende Informationen. Denn bis jetzt hat sich unsere Betrachtung ausschliesslich auf die einzelnen Monate beschränkt.

Zoomen wir daher mal etwas tiefer rein und schauen, was auf Wochen-Sicht passiert.

Wochensicht: Die Alarmglocken läuten

Der nachfolgende Screenshot zeigt das exakt gleiche Unternehmen, mit unveränderter Ausgangslage, jedoch auf der 10 Wochen Sicht:

Wöchentliche Liquiditätsplanung. Screenshot: Tresio

Hier wird bereits deutlich, dass wir Anfangs Juli ein massives Liquiditäts-Problem haben – dem Unternehmen fehlen fast CHF 100’000 Cash!

Dieser kommt erst in Woche 4 (gerechnet ab Planungsstichtag) wieder herein.

Und dann um den 16. August herum haben wir gleich nochmals ein Problem – mit der Rückzahlung unseres Darlehens waren wir in Anbetracht des sich ankündenden Rekordmonats Juli wohl etwas euphorisch, besser wir verschieben das nochmals um eine Woche.

 Zoomen wir nochmals etwas weiter rein, und wechseln auf die 31 Tage Sicht:

Tagessicht: Details und Handelsmöglichkeiten

In der 31-Tage Vorschau wird ersichtlich, was den Engpass auslöst:

Liquiditätsplanung auf Tagesbasis. Screenshot: Tresio
  • Für den 14. Juli erwarten wir einen hohen Zahlungseingang von CHF 271’00 Franken.
  • Am 4. Juli sind jedoch die Per Ende Juni versprochenen Verkaufsprovisionen über CHF 150’000 Franken fällig (Lohnaufwand).
  • Dieses Geld haben wir jedoch erst, wenn unserer Kunde seine Rechnung begleicht.
Tagesaktuelle Liquiditätsplanung mit Details. Screenshot: Tresio

Stellen Sie sich vor, was in unserer Vertriebsabteilung los ist, wenn die ganze Abteilung ihre Löhne nicht rechtzeitig kriegt!

Das Ziel jeder Liquiditätsplanung ist es, solche und ähnliche Sachverhalte frühzeitig sichtbar zu machen, so dass uns genügend Zeit bleibt, zu handeln.

Im konkreten Fall hätte man beispielsweise frühzeitig Lieferantenrechnungen zurückstellen können und damit die so wichtige Lohnzahlung sicherstellen können, oder sich allenfalls auch um einen kurzfristigen Überbrückungskredit kümmern können.

Fazit: der zeitliche Aspekt ist bei der Finanzplanung entscheidend!

Anhand dieses einfachen, illustrativen Beispiels wird ersichtlich, wie wichtig die Planung auf unterschiedlichen zeitlichen Horizonten unter Umständen sein kann, und warum eine Gegenüberstellung von Kosten und Einnahmen übers Jahr verteilt definitiv nicht ausreicht.

Tresio vereinfacht Ihre Liquiditätsplanung: der Wechsel des zeitlichen Horizonts ist mit nur einem Klick Möglich und kurzfristige Engpässe wie in diesem Beispiel werden sofort sichtbar.


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