Ab heute (Mittwoch, 9. April 2025) gilt das neue Zollregime.
Obwohl die Zölle mit langer Ansage kamen (Trump hat bereits in seiner ersten Amtszeit davon fantasiert), wurde die Welt komplett auf dem falschen Fuss erwischt.
Als UnternehmerCFO gilt es nun, überlegt zu handeln. Mit dem nachfolgenden Zehn-Punkte-Plan für KMU hoffen wir, hier etwas Guidance zu geben – pragmatisch, handlungsorientiert und aus der Praxis gedacht.
1. Auswirkungen analysieren
Wie stark ist Ihr Unternehmen vom US-Markt abhängig? Denken Sie dabei nicht nur an direkte Exporte – auch indirekte Exporte über Kunden oder Partner können betroffen sein. Wo sind Umsätze und Margen gefährdet?
2. Gespräche mit den Kunden suchen
Sprechen Sie zeitnah mit Ihren wichtigsten Kunden. Wie schätzen sie die Lage ein? Gibt es bereits Anpassungen bei Bestellungen oder Ausblicken? Regelmässige, offene Gespräche schaffen Klarheit und Planungssicherheit. Proaktivität und Kundennähe wird sich immer auszahlen.
3. Lieferketten prüfen
Gibt es kritische Abhängigkeiten auf der Beschaffungsseite? Prüfen Sie, ob Vorprodukte, Komponenten oder Dienstleistungen aus den USA bezogen werden – und ob es Alternativen dazu gibt.
4. Liquiditätsplanung aktualisieren
Passen Sie Ihre Finanzplanung an – mit verschiedenen Szenarien. Was passiert im Best Case, Base Case, Worst Case? Transparente Szenarien helfen, frühzeitig Massnahmen einzuleiten und Prioritäten zu setzen.
5. Cashflow optimieren
Stellen Sie sicher, dass Ihr Cashflow auch bei Umsatzeinbrüchen stabil bleibt. Drei bewährte Massnahmen:
- Frühzeitiges Mahnwesen & kürzere Zahlungsfristen
- Leasing oder Mietmodelle statt Kauf
- Lagerbestände überprüfen und wo möglich abbauen
6. Kosten kontrollieren und Polster aufbauen
Falls ein Liquiditätsengpass droht (siehe Punkt 4), reduzieren Sie frühzeitig nicht-strategische Kosten. Ziel: Resilienz. Jetzt ist der Moment, wo ein gesunder Kostenfokus den Unterschied macht – ohne dabei die Substanz anzugreifen.
7. Plan B erarbeiten – Geschäftsmodell prüfen
Braucht es eine strategische Neuausrichtung? Vielleicht nicht sofort, aber mittelfristig. Können Sie neue Märkte erschliessen, neue Vertriebskanäle aufbauen oder das Angebot anpassen?
8. Preise und Margen überdenken
Wenn Kosten steigen, müssen Preise vielleicht angepasst werden. Überlegen Sie, welche Preismodelle sich für Ihr Geschäft anbieten (z. B. dynamische Preise, Value-based Pricing, Paketierungen).
9. (Staatliche) Unterstützung prüfen
Nutzen Sie Beratungs- und Förderangebote – z. B. von Switzerland Global Enterprise, Kantonen oder Branchenverbänden. Es gibt häufig ungenutzte Möglichkeiten zur Exportberatung, Marktanalyse oder Projektförderung.
10. Kommunikation – nach innen und aussen
Ihre Mitarbeitenden, Partner und Investoren erwarten Klarheit. Teilen Sie Ihre Einschätzungen und Massnahmen transparent mit – das schafft Vertrauen und nimmt Unsicherheit aus dem System.
Jetzt handeln, statt abwarten
Die neue Zollsituation zeigt einmal mehr: Resilienz ist kein Schlagwort – sie ist die Voraussetzung, um auch in turbulenten Zeiten unternehmerisch handlungsfähig zu bleiben.
Mit Tresio können Sie Ihre Liquiditätssituation tagesaktuell analysieren, verschiedene Szenarien simulieren und den Cashflow optimieren – damit Sie nicht im Blindflug unterwegs sind, sondern jederzeit den finanziellen Überblick behalten.
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